Versandkostenfrei ab 200 € Online-Bestellwert - darunter nur 4,90 €*

Fahrzeugsicherheit

Ladungssicherung & Trucker Disc

Bei der Ladungssicherung sind eine Reihe von Gesetzen (StVO), Vorschriften (UVV) und Richtlinien (VDI 2700 ff. DIN, in Zukunft auch CEN) zu beachten. Die Verfahren zur Berechnung der richtigen Anzahl an Zurrmitteln, Vorspannkraft der Gurte etc. sind sehr kompliziert und schrecken viele davor ab, die tatsächlich erforderlichen Zurrmittel und –kräfte zu ermitteln. Deswegen kommt es auch immer wieder zu Fahrten mit unzureichend gesicherter Ladung, die unter dem Motto stehen:

„.... Wird schon nichts passieren..." oder „auf den paar Metern kann doch nichts schief gehen!"

Dass es doch öfter mal schief geht, belegen die Meldungen im Verkehrsfunk, in denen es heißt „Bitte vorsichtig, es liegen Gegenstände auf der Fahrbahn der Autobahn....". Zu diesen Ladungsverlusten kommt es, weil vielfach außer Acht gelassen wird, oder zum Teil gar nicht bekannt ist, welche enormen Kräfte während der Fahrt auf die Ladung wirken können. Schon in alltäglichen Fahrsituationen, wie einem normalen Ausweichmanöver, können diese Kräfte dazu führen, dass nachlässig gesicherte Ladung unfreiwillig „abgeladen" wird. Selbst schwerste Ladungen, bei denen vielfach falsch behauptet wird, sie sicherten sich durch Ihr Eigengewicht praktisch „von selbst" sind nicht mehr zu halten, sobald sie einmal in Bewegung gekommen sind.

Die Erklärung hierfür sind ganz einfach und gründen sich auf physikalische Grundgesetze. Das Wissen um die verschiedenen Kräfte, die auf eine Ladung während der Fahrt einwirken können, ist die Grundlage für eine korrekte Ladungssicherung. Über die Auswahl des optimalen Ladungssicherungsverfahrens, den Einsatz der passenden Ladungssicherungsmittel und die richtige Ermittlung der nötigen Anzahl und Vorspannkraft der Zurrmittel kann so jedes Transportproblem sicher bewältigt werden. Das Risiko eines Ladungsverlustes oder gar der Gefährdung von Menschenleben reduziert sich dadurch enorm.

Im folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über alles, was Sie zur ordnungsgemäßen Ladungssicherung wissen müssen. Im ersten Teil geht es um die wichtigsten physikalischen Grundlagen, im zweiten Teil um die verschiedenen Ladungssicherungsverfahren und Teil drei zeigt Ihnen, mit welchen Hilfsmitteln Sie eine korrekte Ladungssicherung erreichen können.

1. Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen – Welche Kräfte wirken während der Fahrt auf die Ladung ein?

Die Gewichtskraft (Abb.1)

In Längsrichtung nach vorn (aus Bremsvorgängen) wirkt das 0,8 fache der Gewichtskraft der Ladung (z.B. bei einer 10-t-Ladung immerhin 8t). In Querrichtung (bei Kurven) wirkt das 0,5 fache der Gewichtskraft der Ladung. In vertikaler Richtung treten durch Schwingungen und Stöße, z.B. durch Schlaglöcher, Beschleunigungen an der Ladung auf, die dem 0,8 fachen der Gewichtskraft entsprechen.

Wirkung Gewichtskraft

Die Reibkraft

Der Faktor der Reibung spielt bei der Ladungssicherung eine wichtige Rolle. Reibkräfte wirken zwischen Ladegut und Ladefläche. Sie werden physikalisch durch den Reibwert µ (sprich mü) ausgedrückt. Ob eine Ladung (z.B. beim Bremsen) verrutscht oder nicht, hängt von der Beschaffenheit der Kontaktflächen zwischen Ladegut und Ladefläche ab. Wie muss dieser Reibwert µ, der in der nebenstehenden Tabelle (Tab. 1) für verschiedene Materialpaarungen aufgeführt ist, bei der Ladungssicherung berücksichtigt werden?

Gleitreibwerte

Beispiel: Ein Reibwert µ von 0,3 bedeutet, dass eine Kraft von 300 kg nötig ist, um eine Ladung von 1t auf der Ladefläche zu verschieben. Es müssen also noch 700 kg, die nicht durch Reibung gesichert sind, durch Zurrmittel gesichert werden. Der Anwender sollte im Zweifelsfall den Reibwert µ geringer veranschlagen und so mit dem stärkeren Zurrmittel die notwendige Sicherheit gewährleisten. Mit einem geringen Reibwert µ von 0,1 müssen 900 kg durch Zurrmittel gesichert werden. 100 kg werden durch die Reibung gesichert.

Welchen Einfluss hat die Reibung?

Die Höhe des Reibwertes steht in direktem Zusammenhang mit der Anzahl der zu verwendenden Zurrmittel: Je geringer die Reibung, desto mehr Zurrgurte sind zur Ladungssicherung erforderlich! Tipp: Durch die Verwendung von Antirutschmatten, die den Reibwert erhöhen, kann die Anzahl der erforderlichen Zurrmittel um bis zu 50% reduziert werden.

Die Vorspannkraft

Mit Vorspannkraft wird die Kraft bezeichnet, die mit Hilfe von Zurrgurten (bei Verfahren Niederzurren, siehe Teil 2) auf die zu sichernde Ladung ausgeübt wird. Die Vorspannkraft vergrößert den Anpressdruck der Ladung auf die Ladefläche, erhöht damit die Reibung und verhindert dadurch, dass sich die Ladung auf der Ladefläche bewegen kann. Die Anzahl der notwendigen Überspannungen einer Ladung mit Zurrgurten ist u.a. abhängig von der Größe der eingebrachten Vorspannkraft. Mit Standard-Ratschen lassen sich ungefähr 350 daN Vorspannkraft erreichen. Langhebelratschen ermöglichen bis zu 1000 daN Vorspannkraft und bieten den Vorteil, dass weniger Zurrmittel zur Sicherung der Ladung benötigt werden. Die Vorspannkraft kann z.B. mit einem Zurrspannmessgerät abgelesen, und damit die korrekte Sicherung der Ladung überprüft werden.

Die Zurrwinkel (wegen der Verfahren zum Zurren, siehe Teil 2):

Zurrwinkel α beim Niederzurren (Abb. 2) Der Zurrwinkel α liegt zwischen Ladefläche und Zurrmittel, er sollte mindestens 35° betragen. Beim Niederzurren hängt die Anzahl der Überspannungen zum großen Teil von diesem Winkel ab. Je größer der Winkel α ist, desto weniger Überspannungen werden benötigt. Die besten Ergebnisse werden mit einem Winkel α erreicht. Ist der Winkel nicht bekannt, sollte vom ungünstigsten Fall (Winkel α = 35°) ausgegangen werden. Bei der Ermittlung der Winkel ist ein Winkelmesser ein nützliches Hilfsmittel.

Zurrwinkel Abb. 2

Die Zurrwinkel α und β beim Diagonalzurren ( Abb.3)

Beim Diagonalzurren ist die erforderliche zulässige Zugkraft der Zurrmittel auch von der Größe der Zurrwinkel abhängig. Der Zurrwinkel α ist der Vertikalwinkel zwischen Ladefläche und Zurrwinkel, er sollte im Bereich 20° bis 65° liegen. Der Horizontalwinkel β ist der Winkel zwischen Fahrzeug-Längsrichtung und Zurrmittel, er sollte im Bereich 6° bis 55° liegen.

Zurrwinkel Abb. 3

2. Die Methoden der Ladungssicherung

Die gängigsten Varianten der Ladungssicherung sind:

  • Niederzurren
  • Diagonalzurren
  • Festsetzen z.B. durch Keile, Festlegehölzer oft in Verbindung mit Nageln (beachten Sie hierbei u.a. die Bestimmungen der VDI Richtlinie 2700)
  • Festsetzen durch z.B. Anlegen der Ladung gegen Stirn- und Seitenwände oder Rungen des Lkw´s
  • Festsetzen der Ladung mit Hilfe von Klemmbalken, Trennwänden, Ladegestellen, Coilmulden etc.

2.1 Niederzurren

Das Niederzurren ist deshalb weit verbreitet, weil sich dieses Verfahren bei vielen Ladungen einfach und sicher durchführen lässt. Die Ladung wird mit Zurrmitteln überspannt und ist damit nach allen Seiten gesichert. Wann eine Ladung ausreichend gesichert ist, hängt beim Niederzurren im hohen Maße von der eingebrachten Vorspannkraft (siehe Teil 1) ab. Die Zurrmittel müssen auf beiden Seiten der Ladeflächen an geeigneten Befestigungspunkten (z.B. Zurrpunkte nach DIN 75410) befestigt werden. Ein Umreifen der Ladung allein ist keine ausreichende Ladungssicherung. Es muss immer eine Verbindung zwischen Ladegut und Ladefläche hergestellt werden. Um das Verrutschen der Ladung zu verhindern, wird die Anpresskraft zwischen Ladegut und Ladefläche und damit die Reibkraft durch Vorspannkräfte erhöht. Die Vorspannkraft sollte dabei an allen Überspannungen gleich groß sein. Die VDI empfiehlt Zurrmittel mit nicht mehr als 50% der maximalen Zugkraft vorzuspannen.

Zurrwinkel Abb. 4

Bitte unbedingt beachten:

  • Von Zeit zu Zeit muss die Vorspannung überprüft werden – besonders kurz nach Antritt der Fahrt – denn die Gefahr besteht, dass sich die Zurrmittel durch Verrutschen (Setzen) der Ladung lockern. Ein Zurrspannmessgerät leistet hier wertvolle Dienste. Durch Reibungsverluste verteilt sich die eingebrachte Vorspannung nicht gleichmäßig auf beide Ladeseiten.
  • Um die gleichmäßige Vorspannung auf beiden Seiten der Verzurrung zu gewährleisten, sollte Gleitschutzwinkel verwendet werden. Diese bewirken eine gleichmäßige Kraftverteilung im Zurrmittel und bieten zudem Schutz gegen scharfe Kanten.

2.2 Diagonalzurren

mit Hilfe des Diagonalzurrenverfahrens können schwerste Ladegüter sicher verzurrt werden. Je nach Beschaffenheit der Ladung kann das Diagonalzurren in unterschiedliche Varianten ausgeführt werden. Bei diesem Verfahren befinden sich die Zurrpunkte sowohl auf der Ladefläche als auch an der Ladung selbst. Die Zurrmittel werden jeweils zwischen diesem Zurrpunkten verspannt. Weil die zulässige Zugkraft nicht schon durch hohe Vorspannkräfte gemindert werden sollen, werden die Gurte beim Diagonalzurren im Gegensatz zum Niederzurren nur handfest angespannt. Die erforderlichen Sicherungskräfte entstehen während der Fahrt durch Ladungsversatz. Weil die Zurrmittel die durch Fahrzeugbewegungen entstehen, Kräfte (z.B. Beschleunigungs-, Verzögerungs-, und Fliehkräfte) direkt aufnehmen, wird die zulässige Zugkraft im geraden Strang bei der Berechnung zugrunde gelegt.

Zurrwinkel Abb. 5

3. Die Ermittlung der erforderlichen Ladungssicherung

Grundsätzlich wird die Ermittlung nach der VDI-Richtlinie 2702 vorgenommen. Darin sind Zurrkraftformeln zugrunde gelegt, die mit viel Mathematik, mit Messungen des Ladegutes und mit Hilfe von Computern angewendet werden können. Es geht aber auch einfacher! Damit die richtige Ladungssicherung nicht wegen zu schwer zu berechnenden Formeln zu einer Glückssache für die Fahrer und Verlader wird, haben die Hersteller von Ladungssicherungsmitteln sich etwas einfallen lassen, um die Ermittlung der korrekten Ladungssicherung für den Anwender so einfach wie möglich zu machen. Bewährt haben sich hier die Einfach-Methoden für das Nieder- und Diagonalzurren, die vom Dortmunder Ladungssicherungsspezialisten Dolezych in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremerhaven entwickelt wurden. Mit Hilfe von Tabellen, die auf den rechnerischen Grundlagen der VDI-Richtlinie 2702 basieren, seit Jahren in der Praxis erprobt und weiterentwickelt werden, können nach dieser Methode, leicht und ohne Formeln und Computer homogene Ladungen unter Berücksichtigung nur weniger Einflussfaktoren gesichert werden. Welche Zurrart gewählt werden kann, hängt sowohl vom Ladegut als auch von der Lkw-Art (Kasten, Pritsche, Container, Tieflader) ab. Grundsätzlich haben sich das Niederzurren, das Diagonalzurren sowie deren Kombination als wirtschaftlich erwiesen. Durch die Messung von nur einem (Niederzurren) oder zwei (Diagonalzurren) Winkeln lassen sich die von der Last ausgehenden Kräfte einfach ermitteln, und danach erfolgt die Zuordnung des für diese Kräfte erforderlichen Zurrmittels. 3.1 Nieder- und Diagonalzurren nach der Dolezych Einfach-Methode Für eine ordnungsgemäße Sicherung der Ladung nach der Einfachmethode werden lediglich folgende Angaben benötigt:

  • Das Ladungsgewicht, das aus den Ladepapieren entnommen werden kann.
  • Die Zurrwinkel α und β die mit Hilfe eines Dolezych-Winkelmessers ermittelt werden können, bei wiederkehrenden Ladungen bekannt sind, bzw. auch ziemlich genau geschätzt werden können.
  • Der Reibwert µ zwischen Ladegut und Ladefläche.
  • Die Vorspannkraft ( z.B. mit Hilfe des mobilen Zurrspannmessgerätes)

Mit Hilfe dieser ermittelten Werte kann man die Zurrmittelzahl einfach und bequem in den jeweiligen Tabellen (Tab. 2) und Diagonalzurren (Tab. 3) ablesen.

Tabelle 2

Unbedingt beachten: Bei der Einfachmethode Niederzurren wurde der Reibewert µ=0.3 zugrunde gelegt. Um diesen Wert garantieren zu können, müssen ölige, fettige, vereiste und stark verunreinigte Ladeflächen und Ladungen unbedingt vermieden werden!

Tabelle 3

Hinweis: Der Vertikalwinkel α zwischen Ladefläche und Zurrmittel sollte im Bereich 20° bis 65° liegen. Der Horizontalwinkel β zwischen Fahrzeuglängsrichtung und Zurrmittel, sollte im Bereich 6° bis 55° liegen. Die Tabelle Dolezych-Einfachmethode©-Diagonalzurren berücksichtigt diese Winkelbereiche.

3.2 Das Fahrzeuggebundene Zurrsystem

Eine weiterführende Vereinfachung der Ladungssicherung ist das Fahrzeuggebundene Zurrsystem: das Fahrzeug wird einfach entsprechend seiner maximalen Nutzlast mit Zurrmitteln ausgestattet. Die Zurrmittel werden so dimensioniert, dass sie die erforderlichen Sicherungskräfte auch unter ungünstigsten Umständen erreichen. Bis zur Nutzlastobergrenze des Lkw´s kann so jede standfeste homogene Ladung einwandfrei und sicher verzurrt werden, entweder durch Diagonalzurren oder Niederzurren.

3.3 Die Trucker´s Disc – die Richtig-Zurren-Scheibe für´s Nieder- und Diagonalzurren

Problemlos in der Handhabung und deshalb bei vielen geschätzt, ist die Trucker´s Disc, die ebenfalls aus dem Hause Dolezych stammt. Sie basiert auf den Formeln der Einfachmethode, lässt sich aber noch leichter handhaben und ist aufgrund ihres kompakten Formates ein idealer Begleiter für alle, die für die Ladungssicherung verantwortlich sind. Eine Seite der Disc gehört dem Niederzurren, wo die unterschiedlichen Vorspannkräfte und Reibwerte die Anzahl der Verzurrungen je nach Zurrwinkel α bestimmen, die andere Seite dient dem richtigen Diagonalzurren: Hier können je nach Reibwert µ und der zu sichernden Last in Tonnen die erforderlichen zulässigen Zugkräfte der Zurrmittel abgelesen werden.

Wie funktioniert die Trucker´s Disc? Der Fahrer muss lediglich, wie bei den Einfachmethoden, den Zurrwinkel α (Niederzurren) oder α und β (Diagonalzurren) schätzen. Sichert er mit der Methode Niederzurren, wählt er den Bereich des geschätzten Zurrwinkels α und dreht die Scheibe, bis das Gewicht seiner Ladung im Fenster sichtbar wird. Der Anwender kann sofort die Anzahl der erforderlichen Zurrmittel je nach µ-Wert und Vorspannkraft ablesen. Sichert er mit der Methode Diagonalzurren, kann er je nach Gewicht und µ-Wert die notwendige Dimensionierung – sprich zulässige Zugkraft in daN – der Zurrmittel ablesen. Das ganze ist einsetzbar für Zurrgurte, Ketten und Seile und reduziert den Aufwand für eine ordnungsgemäße Ladungssicherung auf ein Minimum.

Trucker Disc

Schlussbetrachtung:

Die oben genannten Methoden sind als Vereinfachung gedacht. Die genaue Ermittlung der erforderlichen Ladungssicherungsmaßnahmen für spezielle Zwischengrößen bezüglich der Zurrwinkel, Gewichte, Reibwerte oder Vorspannkräfte wird mittels Berechnung nach der VDI-Richtlinie 2702 oder per EN 12195 T1 durchgeführt.

Alle wichtigen Informationen stehen Ihnen hier nochmal zum Download zur Verfügung.

Rundschlingen & Hebebänder - Infos & Vorschriften

1. Die vielen Vorteile sprechen für den Einsatz textiler Anschlagmittel:

  • hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht
  • problemloses, angenehmes Handling
  • keine Stromleitfähigkeit
  • gute Anpassung an die Last, besonders Rundschlingen
  • Schonung des Ladegutes
  • keine Verletzungsgefahr für den Anschläger
  • auf kleinstem Raum verstaubar
  • Tragfähigkeit auf einen Blick: durch Farbcodierung
  • lange Haltbarkeit
  • hohe Abriebfestigkeit

2. Wann verwendet man Rundschlingen und wann Hebebänder?

Wählen Sie die Anschlagmittel so aus, dass sie für den bevorstehenden Transport von ihrer Art, Länge und Befestigungsmethode an der Last geeignet sind, diese ohne ungewollte Bewegungen sicher aufzunehmen. Durch falsche Auswahl von Tragfähigkeit und / oder Anschlagart kann ein Bruch verursacht werden!

Rundschlingen eignen sich besonders für oberflächenempfindliche Lasten. Sie sind besonders leicht, flexibel und handlich. Sie passen sich der Last entsprechend optimal an.

Hebebänder werden dort eingesetzt, wo eine saubere und breite Auflagefläche an der Last gegeben ist. Durch diese breite Auflagefläche verteilt sich der Druck der Last auf eine größere Fläche. Empfindliche Lasten können schonender gehoben werden als mit einem schmalen Anschlagmittel. Sie lassen sich leicht unter einer Last hindurch schieben und den Gegebenheiten anpassen. Sie eignen sich nicht für scharfkantige Lasten (nur mit zusätzlichen Kantenschonern oder mit geeigneter Beschichtung z. B. aus PU, Mindestdicke 5 mm) oder beim Einsatz in Temperaturbereichen außerhalb - 40°C bis +100°C (PES und PA) bzw. - 40°C bis + 80°C (PP). Achtung: Hebebänder und Rundschlingen dürfen niemals über ihre Tragfähigkeit hinaus belastet werden!

3. Der logische Farbcode:

Bei Rundschlingen (gefertigt aus gelegten Fasern) und Hebebändern (gefertigt aus gewebten Fasern) ist ein einheitlicher DIN EN-Farbcode vorgeschrieben. Dolezych- Hebebänder und Rundschlingen haben also bei gleicher Tragfähigkeit auch die gleiche Farbe. So haben z. B. Hebebänder und Rundschlingen mit einer Tragfähigkeit von 1.000 kg die Farbe violett, bei 5.000 kg die Farbe rot, bei 8.000 kg die Farbe blau. Ab einer Tragfähigkeit von 10.000 kg ist der einheitliche Farbcode für alle Tragfähigkeiten orange.

4. Gesetzliche Grundlagen:

Dolezych-Hebebänder und Rundschlingen sind Anschlagmittel lt. DGUV 109-017 (BGR 500) und erfüllen sämtliche Anforderungen der DIN EN 1492-1 u. 2. Es handelt sich im Sinne dieser Normen um flachgewebte Hebebänder bzw. Rundschlingen aus Chemiefasern für allgemeine Verwendungszwecke, insbesondere zum Heben und Transportieren von Lasten. Die Verwendung ist nur durch vom Unternehmer beauftragte und unterwiesene Personen zulässig. Diese Betriebsanleitung ist vor der ersten Inbetriebnahme sorgfältig zu lesen und bei Gebrauch der Dolezych-Produkte zu beachten. Es wird insbesondere auf die folgenden mitgeltenden Vorschriften und technischen Regeln hingewiesen: DIN EN 1492-1 Hebebänder aus Chemiefasern DIN EN 1492-2 Rundschlingen aus Chemiefasern DGUV 109-017 Betreiben von Arbeitsmitteln DGUV Information 209-061 – Gebrauch von Hebebändern und Rundschlingen aus Chemiefasern DGUV Information 209-013 – Anschläger Ggf. sind darüber hinausgehende Sonderregelungen zu beachten, z. B. beim Gefahrguttransport.

5. Betriebsanleitung:

Inbetriebnahme: Bevor das ausgewählte Hebeband erstmals in Betrieb genommen wird, ist zu prüfen, ob seine Identifizierung und Abmessungen richtig sind. Achtung: Verwenden Sie niemals ein Produkt, das schadhaft oder dessen Kennzeichnung nicht mehr vorhanden ist!

Identifizierung Hebebänder / Rundschlingen: In alle Dolezych-Produkte ist das nach DIN EN 1492-1 + 2 vorgeschriebene Etikett eingenäht. Angaben auf dem Etikett sind: WLL = Tragfähigkeit in der Anschlagart direkt, Angabe in Tonnen Werkstoff: PES = Polyester, blaues Etikett; PA = Polyamid, grünes Etikett; PP = Polypropylen, braunes Etikett Nutzlänge in Meter Herstelljahr Herstellerkennzeichen DD Rückverfolgbarkeits-Code GS-Zeichen und Prüfstelle CE-Zeichen Angabe der gültigen Normen Tragfähigkeit bei gebräuchlichen Anschlagarten Nicht jede dargestellte Anschlagart ist für jeden Lastenanschlag geeignet!

Anschlagarten

ß = Neigungswinkel (Winkel zwischen der Senkrechten und dem Hebeband) LA = Lastanschlagfaktor (Verhältnis zur Tragfähigkeit in der Anschlagart direkt)

Beispiel: Tragfähigkeit in der Anschlagart direkt 10 t (LA=1), Tragfähigkeit in der Anschlagart geschnürt 8 t (LA=0,8)

Alle Dolezych - Hebebänder und Rundschlingen sind farbcodiert: gleiche Tragfähigkeit = gleiche Bandfarbe. Farbcodierung Anschlagarten

Die Rundschlingen haben zusätzlich die Tragfähigkeit in lesbaren Ziffern aufgedruckt. Lastentransport: Folgen Sie immer der guten Anschlagpraxis: Planen Sie den Anschlag-, Hebe- und Absetzvorgang vor Beginn des Hebevorganges.

  1. Vorbereitungen treffen: Gewicht der Last und Schwerpunkt ermitteln. Begleitpapiere lesen, auf gekennzeichnete Anschlagpunkte und Gewichtsangaben an der Last achten oder Wiegen der Last mit einer Kranwaage. Das Schätzen von Gewicht und Schwerpunkt mit Hilfe von Gewichtstabellen ist keine geeignete Lösung. Nur wenn die Schwerpunktlage richtig ermittelt worden ist, kann man den Kranhaken in die richtige Position bringen!
  2. Dem Kranführer ist das Gewicht der Last mitzuteilen.
  3. Der Kranhaken ist senkrecht über den Schwerpunkt der Last zu fahren.
  4. Anschlagen der Last: Lasten können verrutschen oder fallen, wenn sie falsch angeschlagen werden. Eine fallende Last kann zu schweren Verletzungen und Tod führen. Die Last ist so anzuschlagen, dass sowohl eine Beschädigung der Last als auch des Anschlagmittels vermieden wird. Um die Last zu heben, ohne dass sich diese verdreht oder umschlägt, sind folgende Bedingungen einzuhalten: a) Für einsträngige Anschlagmittel muss der Anschlagpunkt senkrecht über dem Lastschwerpunkt liegen. b) Für zweisträngige Gehänge müssen die Anschlagpunkte gleichmäßig beiderseits und oberhalb des Lastschwerpunktes liegen. c) Für drei- und viersträngige Gehänge müssen die Anschlagpunkte gleichmäßig in einer Ebene um den Lastschwerpunkt verteilt sein und oberhalb des Lastschwerpunktes liegen.

Unbedingt Neigungswinkel ß beachten: Je größer der Neigungswinkel, desto geringer ist die Tragfähigkeit. Neigungswinkel über 60° sind nicht zulässig!

Bei drei- und viersträngigen Gehängen und ungleichmäßiger Belastung darf nur von der Tragfähigkeit eines zweisträngigen Gehänges in Abhängigkeit vom größten Neigungswinkel ausgegangen werden. Treten bei zweisträngigen Gehängen unterschiedliche Neigungswinkel auf, darf nur die Tragfähigkeit eines einzelnen Strangs zugrunde gelegt werden. Mit ungleicher Lastenverteilung ist immer zu rechnen, wenn

  • die Last unelastisch ist (z. B. Betonteile, Gussstücke, kurze Träger u. ä.)
  • die Lage des Schwerpunkts nicht bekannt ist
  • die Last ungleichmäßig geformt ist
  • unterschiedliche Neigungswinkel auftreten

Nur geeignete und ausreichend dimensionierte Anschlagpunkte verwenden. Nie unter Umschnürungen fassen! Hebebänder und Rundschlingen sind so anzuschlagen, dass sie mit voller Breite tragen. Die Endschlaufen von Schlaufenbändern dürfen nicht zu kurz gewählt werden, damit beim Anschlagen, z. B. an den Kranhaken, ein Öffnungswinkel der Schlaufe von 20° nicht überschritten wird. Bei zu kurzen Schlaufen z. B. Reduziergehänge verwenden. Öffnungswinkel größer 20° sind unzulässig!

Öffnungswinkel

Bringen Sie auf keinen Fall Nähte des Bandes in den Hakenbereich oder in andere Hebevorrichtungen. Vermeiden Sie eine Beschädigung des Etiketts. Wenn mehr als ein Produkt zum Heben der Last verwendet wird, müssen diese gleich, z. B. aus dem gleichen Werkstoff (aufgrund z. B. gleicher Dehnungswerte) sein. Achtung: Im Hängegang darf nicht angeschlagen werden! Von dieser Regel ausgenommen ist der Anschlag

  • großstückiger Lasten, sofern das Zusammenrutschen der Anschlagmittel und eine Verlagerung der Last ausgeschlossen sind

  • langer, stabförmiger Lasten unter Traversen, sofern eine Schrägstellung der Traverse zwangsverhindert und die Last so unterfangen ist, dass sie sich nicht übermäßig durchbiegt. Eine Schrägstellung der Traverse braucht nicht zwangsverhindert zu sein, wenn durch die Beschaffenheit und die Oberfläche der Last oder durch den Anschlag ein Herausschießen der Last oder von Teilen der Last verhindert ist.

Zum Anschlagen der Lasten mit der Anschlagart „geschnürt" dürfen Schlaufenbänder nur mit verstärkten Endschlaufen verwendet werden. Hebebänder mit hoher Quersteifigkeit, z. B. mit Festbeschichtung, dürfen bei dieser Anschlagart nur dann eingesetzt werden, wenn sie für den Schnürgang mit Beschlagteilen ausgerüstet sind. Im Schnürgang beträgt die Tragfähigkeit nur 80 %! Werden Dolezych-Gehänge so verwendet, dass nicht alle Stränge tragen, so sind die nicht benutzten Stränge in den Aufhängekopf hochzuhängen. Entsprechend reduziert sich die Tragfähigkeit auf die der benutzten Stränge. 5. Nach dem Anschlagen der Last ist der Gefahrenbereich zu verlassen. 6. Verständigung mit allen an dem Anschlagvorgang Beteiligten herbeiführen. Warnung Unbeteiligter im Transportbereich und im Abladegefahrbereich. Achtung: Zu den gefährdeten Personen gehören z.B. Anschläger und andere Personen, die sich im Bereich des Transportweges aufhalten! 7. Eindeutige Zeichen an den Kranführer geben. Nur eine Person soll Zeichen geben. 8. Beim probeweisen Anlüften beachten, ob

  • sich die Last verhakt hat oder festsitzt
  • die Last in Waage ist bzw. richtig hängt
  • alle Stränge gleichmäßig tragen.
  1. Schief hängende Lasten wieder ablassen und neu befestigen.
  2. Transportieren der Last durch den Kran.
  3. Beim Transport sperriger Teile und bei Windbelastung führt man die Last mit einem Leitseil. Man geht dabei außerhalb des Gefahrenbereiches z. B. neben statt vor Fahrzeugkränen.
  4. Absetzen der Last nach Anweisung des Anschlägers.
  5. Last gegen Umstürzen und Auseinanderfallen sichern.
  6. Entfernen der Anschlagmittel von der Last.
  7. Haken der Anschlagmittel hochhängen in den Aufhängering.
  8. Beim Anheben der unbenutzten Anschlagmittel darauf achten, dass sie nicht an der Last verhaken.

6. Wichtige Anwendungs- und Warnhinweise:

  • Vermeiden Sie Reißen oder Ruckbelastung.
  • Versuchen Sie nicht, das Hebeband oder die Rundschlinge unter der Last herauszuziehen, wenn die Last noch aufliegt.
  • Schleifen Sie die Last nie über ein textiles Anschlagmittel, ziehen Sie Hebebänder oder Rundschlingen nie über Böden oder raue Oberflächen.
  • Lassen Sie die Last nie im Anschlagmittel, wenn sich daraus Schäden ergeben können.
  • Bei Lasten mit scharfen Kanten oder rauen Oberflächen dürfen textile Anschlagmittel nur dann eingesetzt werden, wenn die gefährdeten Stellen geschützt sind. Eine scharfe Kante liegt bereits vor, wenn der Kantenradius r kleiner als die Dicke t ist! PVC- und PU-Schutzmanschetten oder andere Ausrüstungen (z. B. Imprägnierungen) dienen nur als Abriebschutz bei rauen Oberflächen und schützen nicht vor scharfen Kanten!

Abb. Kante

  • Hebebänder und Rundschlingen dürfen nicht geknotet oder verdreht belastet werden.
  • Rundschlingen dürfen nicht durch Ineinanderstecken oder Verknoten verlängert werden.
  • Bei Trenn-, Schleif- oder Schweißarbeiten sind die textilen Produkte gegen Funkenflug zu schützen.

7. Reinigung:

Hebebänder und Rundschlingen sind mit klarem Wasser, ohne Zusätze von Chemikalien zu reinigen. Produkte, die während der Verwendung oder durch ihre Reinigung naß geworden sind, sollten aufgehängt werden und an der Luft trocknen. Unter keinen Umständen sind sie anzuwärmen oder auf andere Weise forciert zu trocknen.

8. Aufbewahrung:

Untersuchen Sie Hebebänder und Rundschlingen vor der Einlagerung auf Schäden, die während des Gebrauchs aufgetreten sein können. Lagern Sie beschädigte Anschlagmittel nicht ein. Sie sind, wenn sie nicht gebraucht werden, auf einem Regal in sauberer, trockener und gut belüfteter Umgebung und fern von Wärmequellen und ohne Kontakt mit Chemikalien, Rauchgasen, korrodierenden Oberflächen, direkter Sonneneinstrahlung oder anderen Quellen ultravioletter Strahlung zu lagern.

9. Verwendung von Dolezych- Hebebändern und Rundschlingen in Verbindung mit Chemikalien:

Die Werkstoffe, aus denen textile Produkte hergestellt sind (PES, PA, PP), unterscheiden sich sowohl physikalisch (z. B. Griff, Stabilität, Abriebverhalten) als auch durch eine unterschiedliche Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einwirkungen. Polyester ist eher widerstandsfähig gegenüber vielen Säuren, Polyamid hingegen ist eher gegenüber vielen Laugen widerstandsfähig. Polypropylen hat sowohl gegenüber vielen Säuren als auch gegenüber vielen Laugen eine hohe Widerstandsfähigkeit. Warnung: Alle Werkstoffe können durch Einwirken von Chemikalien in Abhängigkeit von der Konzentration, der Temperatur und der Verweildauer zerstört bzw. in ihrer Tragfähigkeit drastisch reduziert werden! Suchen Sie unbedingt unseren Rat bei Chemikalieneinsatz. Wenn Hebebänder und Rundschlingen mit Chemikalien in Kontakt gekommen sind, sollte eine sofortige Reinigung mit klarem Wasser oder einem anderen geeigneten Mittel erfolgen. Hierbei sind die entsprechenden Arbeitssicherheitsvorschriften zu beachten. Selbst harmlose Säure- und Laugenlösungen können durch Verdunstung so konzentriert sein, dass sie Schäden hervorrufen!

10. Verwendung in verschiedenen Temperaturbereichen:

Dolezych-Hebebänder und Rundschlingen sind für die Verwendung in den folgenden Temperaturbereichen geeignet:

  • Polyester / Polyamid: -40° bis +100° C
  • Polypropylen; -40° bis +80° C Diese Temperaturbereiche können sich je nach chemischer Umgebung ändern, daher in solchen Fällen unsere Informationen einholen. Bei Temperaturen unter 0° C dürfen nur trockene Anschlagmittel eingesetzt werden.

11. Regelmäßige Prüfungen:

Entsprechend DGUV 109-017 müssen Anschlagmittel in Abständen von längstens einem Jahr durch einen Sachkundigen geprüft werden. Je nach den Einsatzbedingungen der Anschlagmittel können Prüfungen in kürzeren Zeitabständen als einem Jahr erforderlich sein. Dies gilt z. B. bei besonders häufigem Einsatz, erhöhtem Verschleiß, Korrosion oder Hitzeeinwirkung oder wenn aufgrund von Betriebserfahrung mit erhöhter Beschädigungsgefahr zu rechnen ist. Während der Verwendungsdauer sind durch den Benutzer regelmäßige Sichtprüfungen zur Aufdeckung von Schäden, die den dauerhaften, sicheren Gebrauch des Hebebandes beeinflussen könnten, durchzuführen. Diese Prüfungen müssen sich auch auf Beschlagteile, Verbindungselemente und die Kennzeichnung erstrecken. Falls irgendein Zweifel über die Verwendungsfähigkeit besteht oder falls die erforderliche Kennzeichnung (Etikett oder Anhänger) verloren gegangen ist sowie nach Schadensfällen oder besonderen Vorkommnissen, die die Tragfähigkeit beeinflussen können, ist das Anschlagmittel für die Untersuchung durch einen Sachkundigen außer Betrieb zu nehmen. Beispiele für Fehler und Schäden, die eine dauerhafte und sichere Verwendung beeinträchtigen, sind: Scheuerstellen an der Oberfläche, Längs- oder Querschnitte, Einschnitte oder Scheuerstellen an den Hebebandrändern, Maschen oder Schlaufen, chemischer Einfluss, beschädigte oder verformte Beschlagteile, Schnitte oder Scheuerstellen am Rundschlingenschlauch, beschädigte Abrieb- oder Kantenschutzschläuche.

12. Ablegereife:

Dolezych-Hebebänder und Rundschlingen dürfen nicht verwendet werden (Ablegereife) bei:

  • Garnbrüchen und -schnitten im Gewebe von mehr als 10 % des Querschnitts
  • Beschädigungen der tragenden Nähte bzw. der Ummantelung oder ihrer Vernähung
  • Verletzung des tragenden Garngeleges (Instandsetzung ist ausgeschlossen)
  • Verformung durch Wärmeeinfluss (Reibung, Strahlung)
  • Schäden infolge Einwirkung aggressiver Stoffe
  • Verformungen, Anrissen, Brüchen oder anderen Beschädigungen an Beschlagteilen
  • fehlender oder unlesbarer Kennzeichnung

13. Allgemeine Gefahrenhinweise:

Beim Heben von Lasten mit Anschlagmitteln ist die Person unter oder neben der Last gefährdet. Wir müssen Sie als Verwender darauf hinweisen, dass es Restgefahren beim Umgang mit Anschlagmitteln gibt, insbesondere dadurch, dass die Verbindung vom Anschlagmittel zur Last nicht hinreichend sicher ist oder dass die Last nach dem Anheben pendelt und den Anschläger gefährdet. Abstürzende Lasten gefährden Personen und Güter. Sorgen Sie als Anwender durch geeignete Schulungsmaßnahmen für eine gute Ausbildung Ihrer Anschläger und Kranfahrer.

Alle Informationen zum Download finden Sie hier

ECE Regelung 104 - Kontur-Sicherheitsmarkierung

Was ist ECE 104?

Die Regelung ECE 104 legt europaweit die Richtlinien für die retroreflektierenden Linien- und Konturensicherheitsmarkierungen für LKW und deren Anhänger fest. Damit können andere Verkehrsteilnehmer auch bei Nacht und schlechter Sicht rechtzeitig auf LKWs reagieren. Fahrzeuge mit reflektierender Markierung werden im Ernstfall entscheidende Sekunden früher als herkömmlich ausgestattete Fahrzeuge wahrgenommen. Dadurch wird das Risiko bei Dunkelheit auf ein langsam fahrendes oder stehendes Fahrzeug aufzufahren, deutlich verringert. Mehr als 980 Firmen mit über 4000 Fahrzeugen haben sich in Deutschland einem Feldversuch in Kooperation mit der TU Darmstadt angeschlossen. Nachweislich konnten Auffahrunfälle um 41% und Seitenaufprallunfälle um 37% reduziert werden.

Die reflektierende, selbstklebende Markierung gemäß ECE 104 ist für die Seiten- und Heckmarkierung von Nutzfahrzeugen und deren Anhänger über 3,5t erlaubt. Sie ist für alle Festaufbauten und Tankfahrzeuge geeignet und sehr einfach und schnell anzubringen (Planen sollten von Fachbetrieben markiert werden). Unempfindlich gegenüber Benzine und Hochdruckreinigung, witterungsbeständig und reflektiert selbst bei Nässe oder starker Verschmutzung noch sehr stark. Lieferbar für Festaufbauten Rollenware 12,5m x 50 mm breit und für Tankfahrzeuge, 60 Sticker auf Rolle, Format je Sticker 50 x 160 mm.

Wie bringe ich die Kontur-Sicherheitsmarkierung an?

Konturmarkierung

Die gesamte Fahrzeugform seitlich und hinten muss mit der Kontur-Sicherheitsmarkierung gemäß ECE 104 versehen werden. Der Abstand vom Boden bis zur unteren Markierung beträgt mindestens 250 mm und höchstens 1.500 mm. Von der Heckmarkierung bis zu den vorgeschriebenen Bremsleuchten ergibt sich ein Abstand von mindestens 200 mm. Warnmarkierung

Teilmarkierung

Bei der Teilmarkierung von Fahrzeugen muss die gesamte Fahrzeuglänge und -breite unten mit einem reflektierenden Streifen gekennzeichnet werden. In den oberen Ecken muss eine Markierung aus zwei rechtwinklig zueinander angebrachten Linien von mindestens 250 mm Länge angebracht werden. Besteht das Fahrzeug aus mehreren Teilen muss die Kennzeichnung dennoch mindestens 80% der Länge und Breite betragen. Der Abstand der unteren Markierung bis zum Boden liegt bei mindestens 250 mm und höchstens 1.500 mm. Der Abstand von der Heckmarkierung bis zu den Bremsleuchten beläuft sich auf mindestens 200 mm. Kontur-Sicherheitsmarkierung bei Tag

Linienmarkierung

Auch bei der Linienmarkierung muss die gesamte Fahrzeuglänge und -breite mit einer Kontur-Sicherheitsmarkierung nach ECE 104 beklebt werden. Ist das Fahrzeug in mehrere Abschnitte gegliedert, so müssen mindestens 80% der Länge & Breite gekennzeichnet werden. Der Abstand der Markierung bis zum Boden ist identisch mit den Maßen der Kontur- und Teilmarkierung, mit einer Ausnahme: Bei technischen Gegebenheiten, wo es nicht anders möglich ist, darf der Abstand bis zu 2.100 mm betragen. Von der Heckmarkierung bis zu den vorgeschriebenen Bremsleuchten muss der Abstand mindestens 200 mm betragen. Sicherheitsmarkierung

Vorteile der Kontur-Sicherheitsmarkierung auf einen Blick

Kontur-Sicherheitsmarkierung bei Nacht

  • reduziert die Unfallgefahr
  • erhöht die Sicherheit des Fahrers und anderer Verkehrsteilnehmer
  • verbessert das Image Ihres Unternehmens
  • hervorragende Sichtbarkeit bei Tag und Nacht
  • einfache Montage (selbstklebend)
  • hohe Widerstandsfähigkeit
  • witterungsbeständig
  • unempfindlich gegenüber Benzine
  • reflektiert bei starker Verschmutzung oder Nässe
  • alterungsbeständig
  • Reflektionswerte liegen weit über der geforderten Mindestleistung

Aufteilung der Materialien:

  • Klasse E: Geeignet für charakteristische Markierungen in einem erweiterten Bereich
  • Klasse D: Geeignet für charakteristische Markierungen in einem begrenzten Bereich
  • Klasse C: Geeignet für Umrissmarkierungen (Höchste Reflexivität)

Betriebliche Sicherheit, Warnmarkierungen und mehr

DIN 76051 - Informationen zu Unterlegkeilen

Unterlegkeile gemäß DIN 76051: Was bedeuten Nenngröße und Radlast?

1. Nenngröße (NG):

Sie entspricht dem statischen Reifenhalbmesser eines Reifens.

Achtung: Bei einer NG 46 darf der Radius des Reifen maximal 460mm betragen, bei einer NG 53 maximal 530mm.

Reifenradius Beispiel: Reifenradius Ø 900 = R 450 = NG 46, da R maximal 460 mm betragen darf

2. Radlast (RL):

Unter der Radlast versteht man die halbe Achslast, bezogen auf die höchste Achslast des Fahrzeuges bei einem LKW: Jede Achse ist mit einer bestimmten Achslast gekennzeichnet, die angibt mit wie viel Gewicht diese Achse belastet werden darf. Einfach- oder Doppelbereifung spielt keine Rolle.

3. Abmessungen (Formate):

NG 46 160x180x370mm (B x H x L), NG 53 200x230x470mm (B x H x L)

Heckmarkierungen nach ECE 70 Vorschrift

ECE 70

Die ECE 70 (Economic Commission For Europe) regelt die Heckmarkierung für Fahrzeuge des grenzüberschreitenden Schwerlastverkehrs. Diese LKW-Markierung ist seit dem 01.01.96 im Bereich der StVO untenstehenden Länder vorgeschrieben. Hierbei handelt es sich um Österreich, Schweiz, Italien, Dänemark, Schweden, Belgien, Holland, England, Tschechische Republik und Polen. Um LKW-Fahrern im Transitverkehr unnötige Probleme und Kosten zu ersparen, wird angeraten, für die Durchfahrt in den o.g. Ländern eine Heckmarkierung nach ECE 70 vorzunehmen. In Deutschland sind gem. BMV, Vekehrsblatt 1994, S. 525 f diese Schilder zugelassen, aber keine Pflicht. Auch in den übrigen europäischen Ländern handelt es sich um eine „Kann-Bestimmung“.

Die Montagevarianten

Die Montagevarianten für Zugmaschinen und Anhänger/Auflieger sind unterschiedlich. Pro Fahrzeug/Anhänger kann jeweils gewählt werden zwischen:

  • 1 Vollmarkierung
  • 2 Halbmarkierungen
  • 4 Viertelmarkierungen

Da auch in Deutschland mit einer Pflicht zur Heckmarkierung nach ECE 70 zu rechnen ist, sollten schon heute Ihre Fahrzeuge mit der o. g. Markierung versehen werden. In jedem Fall bewirkt die Heckmarkierung eine erhöhte Erkennbarkeit eines jeden LKW’S, LKW-Anhängers bzw. Aufliegers und dient somit der besseren Sicherheit im Straßenverkehr.

Typ A: gelber Grund mit roten Streifen für Zugmaschinen

Typ B: gelber Grund mit rotem Rand für Anhänger und Auflieger

Fahrzeugausstattung bei Gefahrguttransporten

fahrzeugausstattung-adr: gut sichtbar

Gefahrgut-Transporte richtig kennzeichnen

Die gesetzlichen Anforderungen beim Transport von Gefahrgut sind hoch. Umfangreiche Vorschriften und regelmäßige Änderungen auf nationaler und internationaler Ebene sind zu beachten und stellen eine Herausforderung für Hersteller, Spediteure und Logistikunternehmer dar. Regelmäßig durchgeführte Straßenkontrollen des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) ergaben für das vergangene Jahr 2.287 Verstöße im Bereich Gefahrgut bei 15.698 kontrollierten, deutschen Fahrzeugen - ein hoher Wert, auch wenn bei ausländischen Fahrzeugen noch mehr Verstöße festzustellen waren. Am häufigsten bemängelten die Kontrolleure die Kennzeichnung und Bezettelung, die Fahrzeugausrüstung und die Beförderungspapiere. Jeder siebte Verstoß hatte eine Verwarnung zur Folge. Nutzen Sie unsere kostenlose Checkliste Gefahrgut-LKW und überprüfen Sie vor Fahrtantritt, ob Ihre Fahrzeuge alles Nötige an Bord haben.

Gefahrstoffe normgerecht kennzeichnen

Gefahrguttransporte müssen bezettelt werden! Die Kennzeichnung von Gefahrguttransporten mit Warntafeln und das Anbringen von Gefahrzetteln am Versandstück sind wichtig, um entsprechend Hinweise zu geben, wie sich ein Transport zusammensetzt und davon ausgehende Gefahren zu kennzeichnen. Fahrzeuge, Container oder andere Hindernisse, die als Gefahrenquelle gelten können, sind mit retroreflektierenden Warnmarkierungen auszustatten. Sie unterliegen den gesetzlichen Vorschriften. Passiv lichttechnische Einrichtungen am Fahrzeug sind sehr aufmerksamkeitsstark und können so zur Sicherheitskennzeichnung beitragen.

Persönliche Schutzausrüstung auf Gefahrguttransporten

Beim Transport von Gefahrgut sollten Sie sich für den Havariefall mit persönlicher Schutzausrüstung ausstatten. Schützen Sie sich so vor den unterschiedlichsten Gefahren, um Schlimmeres zu verhindern. Dazu gehören zum Beispiel Schutzhandschuhe, Augenschutz oder auch Atemschutz. Vergewissern Sie sich auch, einen entsprechend ausgestatteten Verbandskasten mitzuführen. Passende Produkte finden Sie in unserem Sortiment.

Sicherheit für Fahrzeug, Ladung und Kraftfahrer - Haben Sie an alles gedacht?

Neben der richtigen Bezettelung und Ausstattung mit persönlicher Schutzausrüstung spielt auch die weitere Fahrzeugausstattung eine Rolle beim Gefahrguttransport. Haben Sie an die sachgemäße Ladungssicherung gedacht? Oder fehlt es an Ihnen an einem Feuerlöscher? Auch Zurrgurte, Netze oder Seile finden Sie in dieser Kategorie, um Ihre Gefahrguttransporte so sicher wie möglich zu machen. Der gewerbliche Güterkraftverkehr erfordert hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit eine hohe Qualität in der Transportabwicklung. Ein Faktor, der auf diese Leistungsfähigkeit Einfluss nehmen kann, ist die Ladungssicherung auf dem jeweiligen Fahrzeug. Mangelhaft gesicherte Ladung ist schließlich häufig der Grund für Unfälle. Daher ist eine fachgerechte Ladungssicherung ein wichtiger Schlüssel zu mehr Verkehrssicherheit. Ferner können so auch Schäden am Gut verhindert werden. Um dies zu verhindern, finden Sie in Ihrem Kroschke SIGN Onlineshop von Warnmarkierungen, -tafeln und flaggen über Gefahrenzettel / Placards, Zurrgurte, Netze, Seile, Unterlegkeile, Abdeckungen und Antirutschpunkte alles zur professionellen Sicherung von Fahrzeug und Ladung. Auch die Schutzausrüstung spielt bei Gefahrguttransporten eine große Rolle.

Mehr Informationen zum Thema Fahrzeugsicherheit finden Sie beim

  • Bundesamt für Güterverkehr in der Kontrollstatistik des BAG
  • Deutscher Logistik- und Speditionsverband e.V. ADR 2011 - die wichtigsten Änderungen im Überblick
  • Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Gefahrgut-Recht / Vorschriften-Straße
  • Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, TES Technische Sicherheit - Gefahrgutumschließungen

Sie haben Fragen zur richtigen Kennzeichnung und Ausrüstung? Rufen Sie uns an oder nutzen Sie unseren Experten-Chat. Wir beraten Sie gern unter Telefon +49 531 318-588.

zurück