Ausgelöst durch die Pandemie entdeckten sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber verstärkt die Vorteile des Mobilen Arbeitens. Gerade in Ballungsräumen kann der entfallende Zwang zu stundenlangem Pendeln ein nützlicher Vorteil sein, vom Beitrag zu einem niedrigeren CO2-Ausstoß ganz zu schweigen. Mehr Zeit, weniger CO2 – das sind nur die wichtigsten Vorteile, die durch die Flexibilität des Mobilen Arbeitens entstehen. Viele der börsennotierten großen Unternehmen haben daher angekündigt, nun überwiegend oder gar völlig auf „Homeoffice“ umzustellen. Ein Caveat gilt es bei der Sache allerdings zu beachten: Gute Arbeit braucht eine gute Arbeitsumgebung, ob nun Zuhause oder im Unternehmen. Wir werfen einen Blick darauf, was eine produktive Arbeitsumgebung ausmacht und welche Ausstattung für mobiles Arbeiten Sie brauchen.

Mobiles Arbeiten – Mit dem Laptop am Küchentisch ist nicht mehr zeitgemäß

Die Anfänge des Mobilen Arbeitens waren vor allem von Improvisation und Überstürzung geprägt. Längerfristiges produktives Arbeiten in der heimischen Umgebung ist aber nur möglich, wenn die Ausstattung des Büros zuhause aus dem improvisierten Stadium in einen professionellen Grundzustand versetzt wird.

Empfehlungen zur Gestaltung und Einrichtung eines mobilen Bildschirmarbeitsplatzes im Homeoffice gibt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV):

„Arbeiten im Homeoffice - nicht nur in der Zeit der SARS-CoV-2-Epidemie“

Einige der wichtigsten sind:

  1. Nutzen Sie bei längeren Arbeiten im Homeoffice einen zusätzlichen, separaten Bildschirm
  2. Achten Sie auf eine Ihrer Tätigkeit angemessene Schreibtisch- und Bewegungsfläche
  3. Ausreichendes Tageslicht sowie eine Sichtverbindung nach außen sollten auch im Homeoffice gegeben sein. Die künstliche Beleuchtung sollte dem häuslichen Charakter des Raumes entsprechen.
  4. Der Arbeitsplatz muss insgesamt ausreichend hell sein (500 Lux). Die häusliche Beleuchtung kann dazu zum Beispiel mit einer Steh- oder Tischleuchte ergänzt werden.
  5. Bildschirmgeräte sollten so aufgestellt werden, dass ihre Oberflächen frei von störenden Reflexionen und Blendungen sind. Der Arbeitsplatz soll ausreichend hell sein (500 Lux). Die häusliche Beleuchtung kann dazu zum Beispiel mit einer Steh- oder Tischleuchte ergänzt werden. 

Um dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken, empfiehlt die DGUV, die eigentliche Bildschirmtätigkeit regelmäßig durch Haltungswechsel oder andere Tätigkeiten zu unterbrechen und Telefonate beispielsweise im Stehen zu führen. 

Die Mindestausstattung beim mobilen Arbeiten ist abhängig vom Arbeitspensum

Für die Mindestausstattung mit Möbeln verweist die DGUV auf die ebenfalls neu erstellten Richtlinien zur Einrichtung von Arbeitsplätzen in Hotels. Danach werden die Arbeitsplätze je nach Arbeitsaufgabe und Dauer der Tätigkeit in die drei Kategorien „Minimal“, „Funktional“ und „Optimal“ eingeteilt, die sich unter anderem anhand der Arbeitsfläche des Schreibtischs und des Arbeitsstuhls unterscheiden.

  • Mobiles Arbeiten „Minimal“

    Arbeitsfläche des Schreibtischs: 800 x 600 mm • nicht höhenverstellbar • Höhe 740 ± 20 mm
    Beinraumbreite: mindestens 600 mm
    Beinraumtiefe: 600 mm
    Arbeitsstuhl: Esszimmer- oder Besucherstuhl
    Freie Bewegungsfläche: 800 x 800 mm

  • Mobiles Arbeiten „Funktional“

    Arbeitsfläche des Schreibtischs: 1200 x 800 mm • nicht höhenverstellbar • Höhe 740 ± 20 mm
    Beinraumbreite: mindestens 850 mm
    Beinraumtiefe: 800 mm
    Arbeitsstuhl: Esszimmer- oder Besucherstuhl
    Freie Bewegungsfläche: 1200 x 800 mm

  • Mobiles Arbeiten „Optimal“

    Arbeitsfläche des Schreibtischs: 1600 x 800 mm • höhenverstellbar
    Beinraumbreite: mindestens 850 mm • empfohlen 1200 mm
    Beinraumtiefe: 800 mm
    Arbeitsstuhl: Bürodrehstuhl mit entsprechenden Rollen
    Freie Bewegungsfläche: 1600 x 1000

Für ein regelmäßig genutztes Homeoffice sollte daher im Sinne des Arbeitsschutzes die Kategorie „Optimal“ genutzt werden.

Die optimale Ausstattung hört aber nicht mit den Büromöbeln auf. Verschließbare Rollcontainer, ein geräumiger Schließfächerschrank, eine Bodenschutzmatte, unter Umständen sogar ein Tresor, Stehsammler Ablagesysteme, Organizer, Mappen, Monitorhalterung, Ladegeräte, Blickschutzfilter, Headsets, Drucker und allgemeiner Bürobedarf wie Locher, Haftnotizen, Heftgeräte müssen, natürlich abhängig vom Berufsfeld, auch im Homeoffice sofort zur Hand sein. Für das mobile Arbeiten sind auch noch Laptop-Tasche und Ladekabel unverzichtbar.

Homeoffice als Chance?

In Deutschland war das Arbeiten im Homeoffice/mobile Arbeiten vor der Pandemie nicht sonderlich weit verbreitet. Nach über einem Jahr Homeoffice haben nun sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber die Vorteile dieser Organisierungsform der Arbeit entdeckt. Der Arbeitnehmer ist erkältet und möchte die Kollegen nicht anstecken? Homeoffice! Das Kind ist krank und braucht ein Elternteil daheim, schläft aber ohnehin fast den ganzen Tag? Homeoffice! Die Lieferung eines Möbelstückes steht zwischen 8 und 18 Uhr an und der Mitarbeiter möchte ungern an dem Tag ausfallen? Homeoffice!

Um aus dieser neuen Flexibilität auch das Maximum an Vorteilen für beide Seiten auszuschöpfen, ist es wichtig, dass auch Mitarbeiter, die nicht vor Ort sind, ins Firmengeschehen eingebunden werden. Die DGUV fasst dies unter „Arbeitsorganisatorische Aspekte und psychische Belastung“ wie folgt zusammen:

„Der Arbeitgeber sorgt dafür, dass die Beschäftigten im Homeoffice ausreichend Zugang zu betrieblicher Kommunikation und Informationen haben. Beschäftigte, die regelmäßig im Homeoffice arbeiten, sollten gut in die betriebliche Organisation eingebunden werden. Dabei ist es wichtig, dass Informationen auf verschiedenen Kanälen ausgetauscht werden können. Durch persönliche und telefonische Kontakte sowie Videokonferenzen sollte ein soziales Umfeld geschaffen werden, in dem die Arbeit im Homeoffice gut gelingen kann.“

Sie sehen, es geht dabei tatsächlich primär um eine Flexibilisierung und nicht darum, dass plötzlich alle Mitarbeiter auf Dauer der Firma fernbleiben. Einige wenige wird es geben, die dies bevorzugen, aber der größte Teil der Mitarbeiter möchte sicherlich nicht auf das kollegiale Miteinander im Unternehmen verzichten. Der Kaffee in der Abteilungsküche, die gemeinsame Mittagspause oder der Spaziergang ums Karree würden doch fehlen.

Stellen Sie Ihre Mitarbeiter und Ihre Unternehmenskommunikation so auf, dass die Mitarbeiter die Wahl haben. Sie werden sehen, es lohnt sich! Sie haben noch Fragen? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne!